Frische Kartoffeln werden von vielen mitsamt der zarten Haut verspeist. Doch bei Lagerkartoffeln sind viele unsicher. Oft höre ich die Frage: Ist die Schale von Kartoffeln giftig oder nicht? Im Rahmen meines Buchprojekts «Leaf to Root – Gemüse essen von Blatt bis Wurzel» habe ich viel über die Giftigkeit von Pflanzenteilen geforscht.
Nachtschattengewächse, zu denen die Kartoffel gehört, produzieren Solanin. Frühkartoffeln enthalten am meisten dieses Giftstoffs, der Schädlinge abhalten soll. In grossen Mengen tut dieses Alkaloid Menschen nicht gut. Symptome für eine Solanin-Überdosis sind unter anderem Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Auch das Innere der Knollen enthält in Kleinstmengen, die wir gut vertragen, Solanin. Doch wie steht es mit der Schale? Gemäss meiner Recherchen ist ihr Solaningehalt um ein Vielfaches höher als der im Inneren der Kartoffel. Das Gift wird beim Kochen nicht zerstört. Es löst sich bei hohen Temperaturen im Wasser auf. Deswegen sollte das Kochwasser von Kartoffeln nicht weiterverwendet werden. Auch Frittieren kann Solanin nichts anhaben.