Cäsar Bürgi und Pablo Bobrik leben, was der Branche oft fehlt: Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Landwirt und Gastronom. Daraus entsteht ein Catering, das Genuss mit Respekt verbindet.
«Eine Blutwurst vom Grill gefällig oder ein Stück gezöpfelter und gegrillter Darm eines Rindes?» Pablo Bobriks Augen leuchten. Der Koch mit argentinischen Wurzeln vermittelt seinen Gästen das, was ihm selbst am meisten Spass macht: In der Küche und am Grill Neues zu probieren. Dazu ist der Berner mit seinem Biocatering «Biberevents» von März bis Oktober meist draussen unterwegs und serviert den Catering-Kunden oder dem Event-Publikum das Beste von seinem grossen Argentinischen Grill. Auf der Parrilla Argentina brutzeln ganz unterschiedliche Fleischstücke und saisonale Gemüse. Aber keine Angst, wer sich nicht auf Experimente einlassen möchte, geniesst auch einfach ein saftiges Stück Rippe nach argentinischem Schnitt. Und auf Wunsch kocht Pablo Bobrik auch vegetarisch oder vegan. In den Wintermonaten pröbelt er in seiner Küche in Nidau an neuen Rezepturen, stellt Antipasti und Saucen her oder serviert im ehemaligen Restaurant Kreuz Tapas-Spezialitäten und ganze Menüs – immer in Bio-Knospe-Qualität und auf Reservation.
Der Funke springt über
Der Gaucho – auf Deutsch der Viehhirte – ist aber eigentlich die zweite Hälfte dieses Kollektivs: der Biolandwirt und Metzger Cäsar Bürgi. Auf seinem Demeter-Hof im Solothurner Jura gedeiht, was an Rind-, Schweine-, Ziegen-und Pouletfleisch auf Pablo Bobriks Grill gelegt wird. Und das ist nie ein Standard-Angebot, wie man es aus dem Fleischregal, zweite Reihe oben links kennt. Cäsar Bürgis Tiere sind mal jünger, mal älter, haben mal mehr, mal weniger Fett und werden von ihm mal so oder so zugeschnitten und verarbeitet.
Aus Rücksicht auf die Natur
Beziehung als Grundlage
Bio, nicht weil es der Gast will
www.biberevents.ch
Im Jahr 2000 haben die Gebrüder Cäsar (im Bild) und Oliver Bürgi den Biobetrieb ihrer Eltern mit übernommen und 2009 zusätzlich nach Demeter zertifizieren lassen. Seit 2013 bewirtschaftet Cäsar Bürgi mit seiner Familie die Obere Wies in Holderbank SO. Während Oliver auf dem elterlichen Betrieb auf Tourismus, Rothirsch- und Schafzucht sowie den Getreideanbau setzt, hat Cäsar die Fleischverarbeitung für seine Red Angus Rinder, Burenziegen und Bunte Distelschweine ausgebaut. Unter dem Nemen Silberdistel-Kost vermarkten die zwei Familien ihre Erzeugnisse direkt.
www.silberdistel-kost.ch
Text: Stephan Jaun
Erschienen in Oliv. Die grünen Seiten des Lebens.